Nachgefragt: Mathias Richel

Mathias Richel im Wahlschlepper-Interview
„Twitter ist ein nettes Spielzeug“
Mathias Richel macht Offline-Wahlkampf für die SPD. Er ist unter anderem einer der Macher der SPD-Plakate zum Europa-Wahlkampf. Auf dem Politcamp stellte Jan ihm unsere Fragen.
Eine Frage haben wir ihm nicht gestellt, würde mich aber im Nachhinein brennend interessieren:
Warum macht jemand, der in der Welt der Blogger zu Hause ist, eigentlich offline Wahlkampf?
Nachgefragt: Klas Roggenkamp von wahl.de

Klas Roggenkamp im Wahlschlepper-Interview
Klas Roggenkamp ist ein Internet- und Politik-Profi. Er steckt unter anderem hinter wahl.de.
Auf dem Politcamp09 haben wir ihn mal ganz spontan befragt, ob er wählen geht, was seiner Meinung nach, für mehr Wahlbeteiligung getan werden müsste und ob das Internet die Wahlbeteiligung erhöhen wird.
Besonders schön, seine Reaktion auf die Frage: „Kennst du Twitter?“.
Das gesamte Interview hier anschauen:
mehr dazu
“Piraten sind normale Bürger”
Was macht ein Pirat, wie Captain Jack Sparrow in einer politischen Partei? Dieser Frage wollten die Wahlschlepper auf den Grund gehen. Am 01. März interviewten wir per Twitter die Piratenpartei zu ihren Wahlzielen, zum Thema Politik im Internet und woran es liegt, dass die Wahlbeteiligung in Deutschland so niedrig ist.
Das Wahlschlepper Twitter-Interview mit Norbert Hense
Immer mehr Politiker und solche, die es werden wollen, haben das Internet als die „Wahlkampf-Wunderwaffe“ entdeckt. Daher verfolgen wir mit Interesse, dass immer mehr politisch geprägte Twitter-Accounts auftauchen.
Daher möchten wir schon jetzt die Gelegenheit nutzen, per Twitter einige der Kandidaten zu befragen. Wir begannen mit einem Interview mit Norbert Hense am Montag 16. Februar.
Norbert ist 18 Jahre jung und hat sich zum Ziel gesetzt, parteilos für mehr Volksentscheide einzutreten. Wir befragten ihn, was man gegen die sinkende Wahlbeteiligung tun kann und wie Twitter im Wahlkampf helfen kann. Übrigens ist der Gegenkandidat von Norbert kein Geringerer als Dr. Wolfgang Schäuble.
„Man muss Politik greifbar und erlebbar machen.“
Wahlschlepper: Hallo, warum nutzt du eigentlich Twitter?
Norbert Hense: So kann man am schnellsten Nachrichten verteilen. Auch kann man mit den Menschen ins Gespräch kommen.
Wahlschlepper: Was erhoffst du dir durch Twitter in Bezug auf deine Kandidatur für die Europa-Wahl?
Norbert Hense: Europa betrifft alle. Und mit Twitter kann man alle erreichen. Jeder kann mitlesen ohne komplizierte Anmeldung.
Wahlschlepper: Du bist ja sehr politisch. Warum aber in keiner Partei Mitglied?
Norbert Hense: Ich kann mich mit keiner Partei zu 100% identifizieren. Außerdem bin ich so freier in meinen Entscheidungen.
Wahlschlepper: Was willst du denn anders machen, als die großen Parteien, um die (Nicht-)Wähler zu erreichen?
Norbert Hense: Ich biete ihnen die Möglichkeit mit mir gemeinsam Politik zu machen. Das vergessen die Parteien leider zu oft.
Wahlschlepper: Siehst du deine Chance bei den Nicht-Wählern? Davon gibt es ja gerade bei der Europawahl genug.
Norbert Hense: Am ehesten bei denen. Denn dort finden sich die meisten Menschen, die die fehlende Demokratie der EU bemängeln.
Wahlschlepper: Was fehlt denn in der Demokratie der EU? Welche Mittel siehst du, um das zu ändern?
Norbert Hense: Das viele Entscheidungen von sehr wenigen getroffen werden. Gegenmittel: Volksentscheide auch für Europa!
Wahlschlepper: Wie stellst du dir denn Volksentscheide für Europa vor: 27 Länder mit ca 400 Mio Wählern und zu welchen Themen?
Norbert Hense: Dreistufige Volksgesetzgebung mit entsprechend fairen Hürden. Zu allen Themen, wenn die Bürger es wollen.
Wahlschlepper: Heißt das konkret, dass wir dann jeden Sonntag wählen gehen dürfen? Ist das gut für die Wahlbeteiligung?
Norbert Hense: Heißt es nicht. Wenn ein Volksentscheid droht, lenken die Regierungen oft schon ein.
Wahlschlepper: Aber du bist doch für mehr Volksentscheide? Dann müsste man ja auch mehr wählen gehen, oder?
Norbert Hense: Ich bin nicht für mehr Volksentscheide, sondern dafür, dass überhaupt einmal Volksentscheide möglich sind.
Wahlschlepper:Über welche Themen für Europa sollten wir denn abstimmen?
Norbert Hense: Sobald viele Menschen ein Thema so nicht haben wollen, wie es beschlossen wurde, müssen sie eingreifen können.
Wahlschlepper:Welches Thema ganz konkret schwebt dir denn für einen Europa-Volksentscheid vor?
Norbert Hense: Aktuell wäre der EU-Vertrag oder Pestizide. Auch Überwachungsmaßnahmen könnten Inhalt sein.
Wahlschlepper: Wie glaubst du, dass man junge Leute, zu diesen Themen zum Wählengehen bewegen kann?
Norbert Hense: Mit mehr Bürgerbeteiligung kann man viel erreichen. Man muss Politik greifbar und erlebbar machen.
Wahlschlepper: Wie würdest du als EU-Abgeordneter Politik greifbar machen?
Norbert Hense: Indem ich mich für direkte Demokratie einsetze und die Bürgerstimmen in meine Entscheidungen mit einbeziehe.
Wahlschlepper: Was ist für dich das Spannendste in deinem Wahlkampf?
Norbert Hense:Noch ist kein richtiger Wahlkampf, deshalb ist bis jetzt das Spannendste mit interessanten Leuten zu reden.
Wahlschlepper: Wie finden das denn deine Freunde, dass du dich so sehr politisch engagierst?
Norbert Hense: Eher neutral. Unterschrieben haben sie, aber das wars auch schon. Mal schauen was ich noch „wecken“ kann.
Wahlschlepper: Aber gehen deine Freunde denn wenigstens wählen?
Norbert Hense: Sind alles Erstwähler und ich hoffe, dass sie gehen und natürlich für mich stimmen ;o).
Wahlschlepper: Das wünschen wir dir. Viel Erfolg beim Wahlkampf 2009. Vielen Dank für deine Zeit.
Das Interview führten Björn Stecher, Christian Engelland und Jana Purucker.
Wer alle Neuigkeiten von Norbert verfolgen will, findet ihn in Twitter als @norberthense
Reiher-Stecher-Duell
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